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Urkunde Nr. 5469 * aus Band VIII

Heute in:
Hermannstadt, Staatsarchiv [Direcţia Judeţeană Sibiu a Arhivelor Naţionale ale Romȃniei]
Heutige Signatur:
Zunftakten und Zunftregister [Acte şi registre de breaslă] (Inventar 33), Nr. 439 (Kopialbuch der Hermannstädter Goldschmiedezunft / Registrul breslei aurarilor din Sibiu Vol. I, 1494-1872), fol. 1-5.

Druckvorlage:
nach Abschrift

Abdruck als:
Volltext

Sprache:
Deutsch


5469 *


1494 Die Hermannstädter Goldschmiedezunft gibt sich Satzungen.

Zeitgenössische Abschrift Pap. Staatsarch. Hermannstadt, Zunftakten Nr. 439, fol. 1-5 -- auch Abschrift ebd., Sammlung Brukenthal, H 1-5 Nr. 115, fol. 399-402.

Druck: Müller, Sprachdenkmäler (») 133-138, Ndr. 151-156, Nr. 63, Korrespondenzblatt (») XXXIV, 1911, 56-60.
Druck und rumänische Übersetzung: Vlaicu, Handel und Gewerbe (») 213-220 Nr. 78. (alle Drucke einschließlich Nachtrag von 1496)
Regest: Werner, Mediascher Zunft-Urkunden (») 13 Nr. 1. Archiv (») Neue Folge XXXVIII, 1912, 547 Nr. 21.

In dem namen gottes herrn, amen. Noch Christ gepwrt tausent vierhundert vnd in dem vier vnd newnczigisten iar, so haben dy ersame vnd weysse herren vnd mester der gantzen czech des hantwercks der golschmid in der Hermannstat her noch lassen schreyben der czech vnd des selben ihres hantwercks gewonheit vnd gerechtikeit, als sy das selbig von alders her von stücken zw stücken gemacht vnd gefunden haben, mit gantzem eintracht zw halden, der stadt vnd dem land vnd in auch zu nwtz vnd eren.

Item am ersten, was hamlikeit in der czech beschlossen, geredt aber gmacht wirt, welcher mester des offenbart ader auss pringt ader sagt seiner hausfrawen ader sey, wer es sey, dem hers sagt, der selb mester sal sein zech auff ein newes kauffen vnd sich ein richten.
Item, welchen mester man heyst auss hyn tretten von den mesteren vnd dar noch welcher mester dem selben an sagt, was vin im gehandelt ader geredt wirt in der beschlyssung der czech vnd der mester, ein solcher mester, der das an sagt dem mester, der hyn auss getretten ist, der selb ansager sal geben in dy czech ein marck silber am ersten. Zw dem anderen mall, wann ein solcher mester befunden wirt, der sal auswendig der czech bleipen, der er das an sagt.
Item, welcher erlich gesell, der der czech wirdig ist vnd ein genugnuss der czech hat gethan der ler iar halben, wo her gedint hat, vnd will mester werden in vnsserem mittel, der selbig sal am errsten haben vnd pringen bewerlich briff seiner ler iar halben, darnoch auch seiner gepwrt halben. So das geschechen ist, darnoch sal ein solcher dy ersam herren und mester begrwssen wmb dy czech durch ersam lewt. So im dy czech zw gesagt wirt vnd auffgenomen wirt, der selbig sal machen pey einem czechmester mester stuck, am ersten ein kelch und ein gulden ring mit einem stayn ader mit czwayen vnd einen taschen löffel.
Ittem, wann ein solcher dy mester stück gemacht vnd dy auff genumen werden von den ersamen mesteren der czech, so sal der selbig am ersten geben der czech fümff gulden. Vnd darnoch mag her erwerben von den ersamen mesteren einen bequemen tag auff dy czallung der anderen fünff gulden noch irem willen vnd sechs pfunt wax. Solches gelt sal an gelagt werden got zu lob vnd rr, darnoch zu behaldung der czech notdurfft vnd des thwrens behaldung mit puluer, puxen vnd ander notdurfft.
Item, wann eines mester sun nympt eines mesters tochter zw der ee, dy haben gantz czech.
Wann ein ehrlicher gesell nympt zu der ee eines mesters tochter ader ein mesteryn auff vnsserem hantwerck, der selbig sal beczallen halb czech.
Item, welcher ersamer mester dingt einen ler iungen auff vnsserem hantwerck, do sullen vnter augen sein czwen mester pey dem geding auff das wenigst. Dar noch der jung an alter ist, darnoch sal her auch dinnen: Sunder auff das aller wenigst sall einer dynnen, der etwas gross vnd paticht ist, vier gantze jar. Und ein ycztich jung sal nyder legen pey dem geding jn dy czech 4 gulden vnd sechs pfunt wax vnd so dy mester dy pey dem geding werden sein vnd werden das nit beczalt nemen, der yczlich sal verfallen sein in dy czech einen halben gulden.
Item, ab einem solchen ler jungen sein herr stirbt, ee dy czech her vmb kumpt, ein solcher jung sal fry sein zw erwellen einen anderen herren, der frey zw halden ist einen jungen, vnd der sal seine ler gantz auss dynnen.
Item, welcher ersame herr ader mester wird leren seinen sun das hantwerck, der selb sal nyder legen halb gelt der ler jar halben.
Item, welcher mester einen jungen auff nympt, das hantwerck czu versuchen, vnd helt den jungen an gedingt wber vier wochen, der selb mester sal das gelt geben, das der jung schwldig wer gewesen zw geben jn dy czech.
Item, kain mester sal nit frey seyn, seinen ler jungen frey zw sagen seiner ler jar halben, wann her will, sunder dass sal geschehen mit der mester wissen vnd willen auff das, dass sy jm mugen geben bewerlich briff seiner ler jar halben.
Item, wann ein ersamer mester jn dy czech genummen wirt vnd das hantwerck an hebt zw arbetten, der selb sal arbetten gwt silber, das der nodel gleich sei ader pesser. Wirt ader ein solcher befunden vntter der nodel, das erst mal primum gratis, das ander mall ein lott silber jn dy czech. Zu dem dritten mall sal sich ein solcher news ein kauffen vnd czw dem vierden mall sal ein solcher nymmer mer auff genummen werden. Vnd was solch arbeth pey einem solchen mester befunden wirt, dy selb arbeth, dy strefflich ist vnd befunden wirt, also offt mall das geschicht, sullen dy czechmester zw schlagen sloche arbeth.
Ittem, ein ytzlicher mester sal verpotten sein zw arbetten verschwembt arbeth, dy strefflich ist, pey der egemelten pwss.
Item, kain mester sal kain glass in gold fassen pey des hantwercks eren vnd sal kein golt arbetten ader machen vntter achtczehen graden. Vnd welchem mester gold ein geben wirt zw arbetteen, der selb sal es getrewlich in der gestald wider auss geben vnd sal nemen von solcher arbet ein bequemen lonn.
Item, auch sall verpotten sein einem ytzlichen mester messing zw vergwlden. Wer das wbertretten wirt, der wirt sein pwss woll fynden.
Item, kwpper mag ein ytzlich mester vergwlden sunder ein czechen sal man lassen, das man kennen mag, das es kwppffer ist.
Item, welcher mester silber prennen will ader dem es pracht wirt zw prennen, der sal es also prennen, das nyemantz dar durch betrogen wirt. Welcher anders wirt befunden, wan das recht ist, der selb sal geben jn dy czech ein halb marck silber.
Item, welcher mester vergwldt arbet hellen wirt ader gehellt hat, des selben sall sein pwss sein, darnoch dy arbeth gross ist.
Item, einem ytzlichen mesteren sal verpotten sein zw kauffen kirchen gwtter. Welcher mester das kauffen will, der selb sall vntter augen haben czwen mester auss der czech vnd ein geschwornen bwrger vnd auffrichtig das kauffen sall, an allen schaden ytzlichen kirchen. Welcher wber das befunden wirt, sein rRichter wirt her wollen finden.
Ittem, welchem mester zw kwmpt zw kauffen verdacht silber, das auss einem andren werckstat wer ader ander gwter lewt vnd das bewerlich wirdt auff einen, ein solcher sal gestrafft werden, darnoch her verdint hat. Der es nit vor hyn der Czech nit angesagt hat vnd auff geantwort hat, der es das her es kaufft.
Item, auch sall verpotten sein einem ytzlichen mester, das her kaynen gesellen nit sal geben zw arbeth stwckwerck noch mit im sall mesterschafft arbetten auff aynen pfening. Ein solcher sal gepwst werden, darnoch dy arbeth ist.
Item, kain mester sal nit frey sein zw halden mer wann czwen gesellen auff das fylst, auff das, das sich ein ytzlicher ersamer mester mag behelffen pey dem andren, auss genumen, wann wer bewerlich kuniglich arbeth het. Zu solcher arbeth mag her halden mer gesellen zw fwdernuss kinniglicher mayestet vnd sal kain ander arbeth durch sein gesynd pey neben solch arbeth auss beraytten noch auff nemen. Vnd wann solch kinniglich arbeth verprocht wirt, so sal her halden also vill, als hy oben geschriben stet. Welcher das wbertretten wirt, das erst mall ein marck silber, das ander mall sey fur sich.
Item, kain mester sal dem andern sein arbeth abhendig machen noch sein wercklewt, dy im dy arbeth geben. Welcher befunden wirt, was im zw lonn wirt, sal her dy helfft in dy czech geben.
Item, kain mester sal dem andern sein arbeth nit schenden vor frembden lewtten. So das bewerlich auff einen wirt, der sal geben in dy czech fur 1 gwlden wax.
Item, kain mester sal dem anderen sein gesynd abhendig machen durch gab ader lonn. Welcher befunden wirt, der sal geben jn dy czech ein marck silber.
Item, wann das czechen vmb gesannt wirt, mit welcher bwss ader gelt es auss get, vnd welcher nit dar kumpt an mercklich vrsach, der selb sal geben also vil zw pwss, also vil als das czechen auss gesannt wirt.
Item, kain mester sal kainen nit fwdern noch arbeth geben, der anders wo ein fraw helt, byss her sein fraw her tzw vns pringt. Noch kainem sal arbeth gegeben noch geczewg geben, der ausswendig der czech ist.
Item, wann einem mester ymantz stirbt auss seinem Hauss, der in seinem broth ist, den selben menschen sullen dy mester noch folgen noch der czech gerechtikeit, ytzlichen pey einem pfunt wax.
Item, dy jungsten vier mester sullen dy leych tragen vnd zw scherren, ytzlichen pey einem pwss czwey pfunt wax.
Item, wann ein gesell auff stet von seinem herren vnt kumpt zw einem andern mester, der selb mester sal fragen den ersten mester, dem her gedynnt hat, sal her fragen vnd begrwssen, ab her mit lib von im sey geschayden ader nit.
Item, ain ytzlicher herr ader mester sal an sagen seinem gesellen, wann her in nit will halden vierczehen tag vor hin. Des selben geleichen ein gesell auch sal an sagen seinem herren 14 tag vor hin, wann her pey der stat dynnen will.
Item, welcher mester den anderen lwgen strafft jn der czech ader anders wo, wo es bewerlich wirt ader zw czoren pringt, der selb sal geben jn dy czech ein gulden.
Item, der jungst mester sal albeg dy kerczen an entczunden, wann mann mit der stund lewt vntter der metten vnd auch zw der vesper vnd all heilig tag in der hwb mess. Als offt das nit geschicht, als offt ein pfunt wax.
Item, ein ytzlicher mester sall helffen hwtten auff dem thwren durch sich selber ader durch sicher botten vnd genugsam gesellen vnd kainen knaben. Darnoch es not ist, das noch ist, auch sein bwss.
Item, auff der mester elter sullen dy czechmesteren lassen singen zw sant Loy tag vnd zw Aller Heiligen vesper vnd ein mess. Vnd ein ytzlicher mester sal da sein pey der vesper vnd zw opfer gen pey der mess, pey einem pwss eines gwlden.
Item, alle quatenper sullen dy czechmester lassen singen auss der czech ein sell mess.
Item, wann ein czechmester schafft durch czech geschefft mit einem andern mester vnd ein solcher mester das nit verpringt, der verpüst drey pfunt wax.
Item, zw Gotzleichnamstag sullen alle gesellen gen mit kertzen vor iren ersamen mesteren in der processio.
Item, wann ein czechmester wbertrytt in den obgenanten bwssen, der sal dy bwss czwyspeldig geben.