Urkunde Nr. 5136 * aus Band VIII
- Heute in:
- Hermannstadt, Staatsarchiv [Direcţia Judeţeană Sibiu a Arhivelor Naţionale ale Romȃniei]
- Heutige Signatur:
- Urkundensammlung [Colecţia de documente medievale], Serie U. II (Inventar 27 ), Nr. 82.
- Druckvorlage:
- nach Original
- Abdruck als:
- Regest
- Sprache:
- Latein
5136 *
Eisenmarkt 1491 Dezember 17 Der Kastellan von Eisenmarkt, Vincenz de Themeswar
, widerruft sein Ersuchen an die Sieben Stühle, Schiedsrichter zu werden wegen des pfandweisen Arrestes auf einer in Hermannstadt befindlichen, Vinzenz gehörenden Ladung Eisen (quadam quantitate ferri
). Der Arrest wurde begründet mit 92 Gulden (centum florenis minus octo
), die der Hermannstädter Bürgermeister Georg Hecht (Chwkas
) von Vinzenz' ehemaligem Herrn, dem verstorbenen Erlauer Bischof, fordere. Die Sieben Stühle haben zwar erwidert, Vinzenz alle Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Sie wollen aber kein richterliches Urteil fällen, sondern haben ihn ermahnt und gebeten, die Schuldforderung des Georg Hecht zu begleichen. Dieses sei unbillig, da Georg keine richterliche Entscheidung gegen ihn erlangt habe und auch den im königlichen Befehl geforderten Beweis schuldig bleibe, dass einige Sachen des verstorbenen Bischofs in Georgs Verwahrung seien, die zur Befriedigung von Georgs Forderungen vorrangig verwendet werden müssten. Des Bischofs Besitz und Güter habe nicht er, sondern dessen Brüder und Verwandten geerbt. Wenn die Sieben Stühle ihn um des Bürgermeisters oder um einer anderen Ursache willen gegen alles Recht benachteiligen wollen, bis er selbst seinen Fall dem König vorgetragen und von diesem einen Richter erbeten habe, so bitte er wenigstens, den Arrest auf die Menge Eisen zu begrenzen, die zur Befriedigung von Georgs Forderung nötig ist, und den Rest freizugeben, da jetzt die Zeit komme, wo er von dem Eisen Nutzen ziehen könne. Überhaupt werde er wegen des entgangegen Nutzen auf gerichtlichem Wege Entschädigung zu erlangen suchen. Auch weise er Georgs Versprechen zurück, einen Schuldschein über 200 Gulden, den Vinzenz vor Jahren einem Juden ausgestellt hatte, demnächst auszulösen und Vinzenz zurückzugeben. Das Versprechen des Bürgermeisters habe für ihn keinen Wert, da es ihn von den Verpflichtungen gegenüber dem Juden nicht entbinde.
Ex castro Hwnyad sabbato proximo ante festum beati Thomae apostoli, anno domini et cetera nonagesimo primo.
Unter dem Text: Vincentius de Themeswar, castellanus castri Hwnyad et cetera.
Auf der Rückseite Adresse: Egregii nobilisque et circumspectis magistris civium, iudicibus et iuratis senioribus Septem Sedium Saxonicalium partium regni Transsylvanorum, dominis et amicis nobis honorandis.
Orig. Pap. Staatsarch. Hermannstadt, U III 82. Siegel, achteckig, Dm ca. 1,5 cm hoch, in grünes Wachs, papierbedeckt, auf der Rückseite zum Verschluss aufgedrückt.