Urkunde Nr. 2154 aus Band IV
- Seite im UB:
- 470-471
- Heute in:
- Kronstadt, Staatsarchiv [Direcţia Judeţeană Braşov a Arhivele Naţionale ale Romȃniei]
- Heutige Signatur:
- Fond 1: Stadt Kronstadt [Primaria Municipiului Braşov], Abt. I. bb (Stenner, Series slavica), Nr. 302.
- Druckvorlage:
- nach Original
- Abdruck als:
- Slawischer Volltext mit deutscher Übersetzung
- Sprache:
- Slawisch
2154
Vor 1432 Juni 10 Alexander Aldea, Woiwode der Walachei, beschwert sich bei den Hermannstädtern wegen der Verdächtigung, dass er auf die Seite der Türken getreten sei. Orig. Pap. Archiv der Stadt Kronstadt. Siegel, oval, in rotes Wachs auf der Rückseite aufgedrückt, Reste mit demselben Stempel wie Nr.
»2131.
Druck: Miletič, Novi vlacho-bulgarski gramoti (
») 50 Nr. 12.
Druck und rumänische Übersetzung: Bogdan, Documente (
») 43 Nr. 23. Nicolaescu, Domnia (
») 26 Nr. 7. Tocilescu, 534 documente (
») 32 Nr. 27.
Rumänische Übersetzung: Bogdan, Documente şi regeste (
») 27 Nr. 22.
Diese Urkunde ist später wie die vorhergehenden anzusetzen, da aus dem Inhalt hervorgeht, dass Alexander inzwischen den Türken gehuldigt hat. Sie gehört aber auch noch vor den Türkeneinfall nach Siebenbürgen von Ende Juni 1432.
Іω Алєксандръ воєвода и господинъ въсєи зємли Уггровлаχїискои, пишєт господство ми Сибинцєм въсђм, вєликим жє и малим, мнωгωз дравїє, какото моим братїамъ. Тωгω радї, добрђ знаєтє, єгда мє прусти господинъ ми крал на влашкю зємля, на мою ωчниню, и на кωгω мє ωстави, яко да ми бюдєт въ нєволи помощник. Никто ωт ниχ съ ωчима нє поглєда на мою нєволя, тъкмо научи богъ Брашовђнє, добри людї, та послушаχю рєч господинa кралђ та доидошє съ своєми гравами и стоаχю съ мном въ нєволи, понєжє ащє χтєшє погинют сїази зємлђ, и тїє щєχю погинют, из ємлђ господинa ми кралђ нє щєшє имєти покои. Да защо смє стояли протива погани єзик, а вїє ни подвигатє зли рєчи, како сє ωтмєтнюχмє ωт господинa кралђ и дадоχмо сє Турцєм. Тωгω радї нїє служимо господину кралю и святому вєнцу, и да сподоби богъ да ся приближит господинъ крал, да станємо прђд ним; да кто щє слъгати, да му єбє пьс жєню и матєрє му. Азє и поидоχ у Турци, поидоχ за мою нєколя, и уиниχ покои зєми, колико єст ωстанюла, и въсђм вам, и ивадиχ си г~ χилїади робїє, а в їє говортє, понєжє щю да плђня с Турци зємя господинa ми кралђ. Азъ да нє да богъ да плђня, ню щю служит господинy ми кралю и въсђм χристїаном до моєго живота, како сє сюм ωбєщал. И богъ ви вєсєлит.
Іω Алєζандръ вωєвωда, милостιя божιєя господинь.1)
Auf der Rückseite Adresse: Сибинцєм въсђм.
Io Alexander, Woiwode und Herrscher über das ganze Land Ungrovlachien. Meine Herrschaft schreibt allen Hermannstädtern, Grossen und Kleinen, viel Gesundheit, als meinen Brüdern. Ihr wisst noch [S. 471] gut, als mich mein Herr, der König, in die Walachei, mein Erbe, schickte, und wem er mich anvertraut hat, damit ich in der Not Hilfe habe. Keiner von diesen hat sein Auge auf meine Bedrängnis gerichtet; nur die Kronstädter, gute Leute, hat Gott beraten, denn sie hörten auf das Wort des Herrn, des Königs, und kamen mit ihren Haufen und standen mir bei in der Not. Denn wenn dies Land zu Grunde gehen sollte, werden auch sie zugrunde gehen, und auch das Land meines Herrn, des Königs, wird keinen Frieden haben. Und weil ich gegen die Heiden gestanden bin, habt ihr falsche Worte über uns aufgebracht, dass wir uns vom Herrn, dem König, freigemacht hätten und auf die Seite der Türken getreten seien. Deshalb dienen wir dem Herrn, dem König, und der heiligen Krone? Und würdige uns Gott, der Herr und König käme herbei, und wir stünden vor ihm; und wer lügt, dem mögen die Hunde Gattin und Mutter schänden. Als ich zu den Türken ging, ging ich aus meiner Not heraus, und ich brachte dem Lande, das mir übriggeblieben war, den Frieden und euch allen, und ich habe mir 3000 Gefangene freigemacht; ihr aber sagt, dass ich die Absicht habe, mit den Türken zusammen das Land meines Herrn, des Königs, zu plündern. Gott möge nicht geben, dass ich plündere, sondern ich will, solange ich lebe, meinem Herrn, dem König dienen und allen Christen, wie ich versprochen habe. Und Gott möge euch Freude bereiten.
Io Alexander Woiwode, von Gottes Gnaden Herrscher.
Allen Hermannstädtern.
1) Monogramm mit roter Tinte.^