Urkunde Nr. 1899 aus Band IV
- Seite im UB:
- 149-151 a)
- Heute in:
- Kronstadt, Staatsarchiv [Direcţia Judeţeană Braşov a Arhivele Naţionale ale Romȃniei]
- Druckvorlage:
- nach Original
- Abdruck als:
- Slawischer Volltext mit deutscher Übersetzung
- Sprache:
- Slawisch
1899
Târgovişte 1421 November 21 Radu II. Praznaglava, Woiwode der Walachei, erneuert den Kronstädtern die Zoll Privilegien seiner Vorfahren und bestimmt die Zollsätze auf den Märkten seines Landes, im besondern auf dem Wege der Kronstädter nach Brăila. Orig. Perg. Archiv der Stadt Kronstadt. Siegel, randoval. 3 + 2.6 cm, rotes Wachs in Wachsschüssel an rot-grüner Seidenschnur angehängt. Im Siegelfelde zwei zueinander gewendete, gekrönte Köpfe, die durch eine Lilie geschieden sind. Zur Linken der Köpfe je ein Sternchen. Umschrift in gotischer Majuskel, die durch den Einfluss cyrillischer Buchstabenformen verderbt ist; nach Bogdan:
+ IOAN + RAD + VOE + VODA.
Druck: Miletič, Novi vlacho-bulgarski gramoti (
») 52 Nr. 16.
Druck und rumänische Übersetzung: Bogdan, Documente (
») 11 Nr. 5. Tocilescu, 534 documente (
») 10 Nr. 7.
Rumänische Übersetzung: Bogdan, Documente şi regeste (
») 9 Nr. 5.
Regest: Analele Academiei Române (
») II. Serie, 32, 518.
I. Bogdan, Documente 13 Anm. 4 findet die Indiktionsangabe der Urkunde fehlerhaft; er meint, dem Jahre 1421 entspreche die Indiktion 14 nicht 15, wie es in der Datierung der vorliegenden Urkunde heisst. Dieser Einwand kehrt bei zahlreichen Forschern wieder. Dagegen ist zu bemerken, dass bei der griechischen Indiktion, die in der Walachei damals ausschliesslich im Gebrauch stand, der 1 September der Epochentag ist. Im Jahre 1421 steht daher vom 1. September an tatsächlich schon die Indiktion 15 in Geltung. Vgl. darüber Näheres in: Sieb. Vierteljahrsschrift LVIII, 1935, 240 f.
+
1) Ижє въ χрнста бога лаговђрньι и χристωлюбиви и самодрьжавни Іωаъ Радоуль вєликьιн воивода, милостїю божїєю и божїєм дарованїємъ ωбладающу му и господссвующу ми въсєю зємлєю оуггровлаχьιискою, благопроизволи господство ми своимъ благьιмъ произволєннїємъ, чистим и свђтлим сръдцємъ, и дароваχ съи въсєчєстньι и благоωбразньι и прђпочтаниьι ижє над въсђмьι чясти и даровъ настоюи χрисовул господсва ми, и исплъниχ прошєнїє пръарємъ Брашєвскьιм, понєжє проснχю господство ми, яако да имъ поновим и да имъ утвръдим закони, щося имали ωт прђрωдїтєли господства ми за кумєркьι, по въсђχъ тръговωχ по зємли господства ми и на пюти Брашовском дори [S. 150] до Браилωв[ω]: яако да даваютъ ωт а виларъ ипрїу фєртун, ωт χусулєви а пєр., ωт колуни вι дук., ωт чєχ š дук., а ωт нађзан виларъ нищо; и χто носитъ шапкьι фрюшскїю и
1) бобокь
1) и
1) жєлђзо
1), нищо; а ωт возилницю мєд вι дук., а ωт возилницю внио š, а ωт конђ, кто купит, š дук., а ωт мажю воюк вι дук., а ωтпипєр и ωт шафран и ωт бабакъ и ωт влъню камилєвю и ωт агнятнин и ωт кожїє и ωт купїю инїю що доχодят ωт морђ, ωт р пєр. г пєр.; брав свини в дук., вол г дук., крава г дук., ωвюн дук., ωт єлєнїє кожю дук.,ако ли бюдют другїю кожя с нєю, нищо; ωт мђχ сїрєнїє а дук.; коник, кои минєт мимо Турчъ, г бани, а пђшєцъ а бан; и єщє кои поминуютъ с рибю, ωт кола а рибю, а що бюдєт връχу, нищо да нє даст; а на Браил[a] ωт мажю а пєрпєра, а ωт єднa кола бъ Тръшоръ а рибю; у Тръговищє такождєрє; кои товарєн, бюди съ щим либо. г дук.; и на Дюбовицю, въ кола колико ся конє, толикози и дукати ї ωт кола а рибю, а ωт конъ товарєн г бани, а ωт иниχ куплђχъ нищо; и кон слободєн а дук и пђшєцъ бан. И єщє жє кон си дават добиток въ длъг, да си ищєтъ лъжникa наи ємци, ащє имат, а ωт права чловђка да ся варуютъ; а ниχто жє права чловђка да нє бантуватъ. Єщє жє кто ся щєт покуситъ ωт болђръ гсподства ми, вђлицђχ жє и малиχ, бюди да єст купєнъ тоизи кумєркъ, бюди да єст милстъ дадєна кому либо, та приложит а нє стоитъ на що єст господство ми утвръдил и узаонил на пръвом законђ, то такови имат пїюти вєлико зло и ωргїю ωт господства ми. и сє бьιст, єги дидє кю господству ми Рђвєл Χанюш и Кръстђ ωт Ражнов, и сє бьιст въ Тръговищє. Свђдђтєлє жє: жупан Влъкан, и жупан Нань, и жупан Влъксан, и Ага бан, и жупан Радулъ Саχаковъ, и Миχаилъ вистїаръ, и азъ лωгωфєт Гєргина, єжє исписаχ въ Тръговищи, мђсяца ноєврїа
b) ка дєнъ, в лђто ѕцл, єник[та]єι.
+ Іω Радоуль воєвода, милостїя божїя и господинь.
2).
Auf der Rückseite von gleichzeitiger Hand: Litera perfidissimi nequam Redel, crucis Christi persecutoris.
Ich, christgläubiger und christliebender, selbstherrlicher Ioan Radul, Grosswoiwode, von Gottes Gnaden und durch göttliche Gunst Herrscher und Gebieter über das ganze Land Ungrovlachien. Meine Herrschaft geruhte guten Willens, mit reinem und erleuchtetem Herzen, und gab diese gegenwärtige, sehr ehrenwerte, schöne und wertvolle [S. 151] Urkunde, die über allen Ehren und Gaben steht, und erfüllte die Bitte der Ratsgeschworenen aus Kronstadt, die meine Herrschaft baten, ihnen die Rechte zu erneuern und zu bekräftigen, die sie von den Vorfahren meiner Herrschaft für den Handel auf allen Märkten des Landes meiner Herrschaft und auf dem Kronstädter Wege bis nach Brăila gehabt haben, damit sie geben für ein Yperner Samttuch 1 Vierdung, für das aus Löwen 1 Perpera, für das aus Köln 12 Dukaten, für das aus Tschechien 6 Dukaten; jedoch für das angeschnittene Samttuch nichts; und wer fränkische Kappen bringt und Loden und Eisen, nichts; jedoch für ein Fass Honig 12 Dukaten, für ein Fass Wein 6, für ein Pferd der Käufer 6 Dukaten, aber für einen Zentner Wachs 12 Dukaten, für Pfeffer, Safran, Baumwolle, Kamelhaar, Lammwolle und Felle und für die anderen Waren, die über das Meer kommen, von 100 Perpera 3 Perpera; für ein Schwein 2 Dukaten, für einen Ochsen 3 Dukaten, für eine Kuh 3 Dukaten, für einen Bock 1 Dukaten; für ein Hirschfell 1 Dukaten; wenn jedoch auch andere Felle dabei sind, nichts; für einen Käsebalg 1 Dukaten; der Reiter, der bei der Törzburg vorbeizieht, 3 Bani; der Fussgänger aber 1 Ban; und wieder, die mit Fischen ziehen, von einem Wagen einen Fisch, für alles andere darüber, nichts; und in Brăila für einen Zentner eine Perpera; für einen Wagen in Târgşor jedoch 1 Fisch; in Târgovişte ebenso. Für ein womit immer bepacktes Pferd 3 Dukaten, und in Dâmboviţa wieviel Pferde am Wagen soviel Dukaten und für den Wagen 1 Fisch; für ein bepacktes Pferd 3 Bani; für andere Waren aber nichts; ein leeres Pferd 1 Dukaten; und der Fussgänger 1 Ban. Und wieder, wer seine Ware auf Borg gibt, soll sich um den Schuldner oder die Bürgen, wenn er welche hat, selbst kümmern; vom ehrlichen Manne aber halte er sich fern. Und niemand soll die ehrlichen Leute schädigen. Und wieder, wer es von den Bojaren meiner Herrschaft, den grossen und kleinen, wagen sollte, - sei jener Zoll verpachtet oder aus Gnade jemand vermacht worden, - und setzte dazu und bliebe nicht bei dem, was meine Herrschaft bekräftigt und zum Gesetz gemacht hat im obigen Abkommen, so wird er gross Übel und den Zorn meiner Herrschaft erfahren. Dieses wurde abgemacht, als zu meiner Herrschaft kamen Johannes Reuwel und Chrestel aus Rosenau, und dies geschah in Târgovişte. Als Zeugen aber: Jupan Vâlcan, Jupan Nan, Jupan Vâlcsan, Aga, der Ban, Jupan Radul Sahacov und Michael, der Vistier; ich aber, der Logofet Gherghina, schrieb es in Târgovişte, im Monat November, den 21 ten Tag, im Jahre 6930, Indiktion 15.
Io Radul Woiwode, von Gottes Gnaden Herrscher. [S. 152]
a)
Die Fußnoten wurden in diesem Band des UB jeweils seitenweise gezählt. Auf die vorliegende Urkunde entfallen: 1 auf S. 149, 1-2 auf S. 150.
^ b)
Nachtrag UB IV, Seite 725 statt: ноєкрїа.
^[S. 149]
1)
Mit anderer Tinte als der Text.
^ [S. 150]
1)
Über der Zeile nachgetragen. [4x]
^ 2)
Monogramm mit roter Tinte.^