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Urkunde Nr. 3733 aus Band VI

Seite im UB:
415-416

Heute in:
Hermannstadt, Staatsarchiv [Direcţia Judeţeană Sibiu a Arhivelor Naţionale ale Romȃniei]
Heutige Signatur:
Kirchenarchive A.B. [Colecţia de documente ale parohiilor ev. CA săseşti] Serie I (Inventar 223), Nr. 504 - Abt. 21: K. A. Hermannstadt [Parohia Ev. CA Sibiu], Nr. 14.

Druckvorlage:
nach Original

Abdruck als:
Volltext

Sprache:
Deutsch


3733


Hermannstadt 1469 August 28 Die Hermannstädter Weberzunft teilt ihre Satzungen und Gewohnheiten mit.

Ungesiegelte Orig. Ausfertigung Perg. A. St. Sibiu, Urkunden aus dem Archiv der Evang. Kirche A.B. in der S.R.R. 504/14. [-- Auch Abschrift ebd., Brukenthalsche Sammlung H 1-5 Nr. 115, 298-299 nach Vlaicu: "Eine einfache Abschrift, in der die Schreibweise des Orig. nicht berücksichtigt wird".]

Druck: Müller, Sprachdenkmäler (») 85-86, Ndr. 98-100, Nr. 32. [nach dem "Orig. in der Weberzunftlade in Mühlbach".]
Druck und rumänische Übersetzung: Vlaicu, Handel und Gewerbe (») 157-160 Nr. 61. +
Regest: Archiv (») Neue Folge XXXVIII, 1912, 546 Nr. 14.

Vnszeryn fruntlichen grwesz vnd alles gwettes zcuvor erber mester, gwette frynde vnd besunder gwette gynner. Ewer botschafft dy yr vnsz entpotten hoet mit eweren mesteryn dy haben wir wol vornomen vnd haben sy awch fruentlich vnd gwetlich aweff genommen. Alzo yr denne begerende seyt vnszer czechen gerechtikit vnd ewech gedemueticht habet kegen vnsz und darwmme alles das wir ewech darwmme gedynnen moegen das willen wir mit ganczem fleisz thwen vnd vorbrengen noch unszerm vormoegen, vnd danken ewech ewer botschafft, yn deme do ir ewech vnsz vnd vnszer czechen gefallig vnd vndertennygk macht vnd yn der czechen gehorszomkith ewech erbittith vnd darwemb erbar meyster wer nwe yn dyr czechen adyr yn andiryn czechen ist byllich sullen awech dyselbigen wisszen der czechen gerechtikeyt. So swlth yr wyszen czu dem yrsten moel, das der mester gerechtikit yst. Item welcher sich vorendyrt adyr mester werden wil ader soest eyn fremder czwyschen vnsz queme mit seyner zwechtzo sal her der czechen nyderlegen IIII gulden, IIII eymer weyn, IIII pfunth wachs, II gulden bereyth czw den andern czwen gulden off eynen genanthen tag noch der mester erkentnysz. Item wen eyn leych yst yn der czechen, zo sal eyn yder mester do seyn, ee denne man dy leych awesz dem hawesz treth, bey eyner pene I pfunth wachs. Vnd yst eyne ys grossze leyche, so sal yder meyster zwir czu opper gan. Yst ys ader eyn kleyne zo sal her eyn moel czwe opper gan bey eyner pene ader bwessze I virtil wachs. Item welch leer junger off genomen wirt1) vnd alzo ver das der selbige junge sal seyn von elichem stammen. Item derselbige junge saldynnen IIII jar vnd welch mester dy gerechtikit wyder redden weide adyr nicht halden weld, der sal den aderyn mesteryn nicht gwet genug seyn vnd seyn broetlynge ader dyner dy ym czwe der selbigen czeyt arbetten off dem hantwerch zwellen awch nicht arbytten czwyschen vnsz. Item welcher eynes meystersz soen yst adyr eynes [S. 416] mestersz tochter nympt, der hat halbe czeche. Item welcher knecht hoet leren arbyttyn aweszwenig, der czech, der zal sich rychten mit den mestern yn dem stule vnd ab her das nich welde thwen, zo sal her keyn arbyt czwyschen unsz haben. Vnd darw me erber mester yczund das man dy czech recht halde, zo sal man mer merken vnd sult virbasz keynen bryff aweff nemen, der nyt das sygel hoet, das yr awff dyszen bryff werd seheen do vnszersz hantwergs geczewege off steet. Item awech wist merab vorbasz yndert eyn mester by vnsz ader by ewech befunden wirt, der dem anderyn seyn gesyngd aweff wyrd reden, der selbig by ewech ader pey vnsz sal gebwest werden vor eynen gulden wachs vnd darweme erber mester yczund tzu dyszem moel ewech nicht mer vorschreyben von unszer czechen gerechtikeyt, sunder wol got czu anderen czeyten wir eyner den andern basz vnderweyszen willen yn eren vnd yn fryntschafft awech alle artikel vnd stweke tzw schreiben wer yn der moesszen eyn wenyg vordroszlich. Do mete seyt got befollen vnd Marie seyner liben mwetter. Gegeben yn der Hermestat an send Augustinus tage des lerersz, anno domini millesimo CCCCo sexagesimo nono.
Von wnsz czech mestern vnd eldisten vnd von andern mestern der weber czeche awes der Hermestad, ewren frynden vnd gwetten gynneryn. Item2) dy gewonhayt in der Hermanstat so man ayn lerknecht auff nymbt auff das hantwergh der leynbewat, so sol er geben IIII gulden, IIII emer weyn vnd IIII pfundt wachs, vnd sol auch volkomlich dyenen IIII ganze jar.
Item so sich ayner3) aus eynem dorff wil zwischen dy mayster der czech yn dy stat ziehen vnd auch das hantwerg arbeytten, so sol er auch geben dy IIII gulden, IIII eymer weyn vnd IIII pfundt wachs als eyn lerknecht vnd auch darueber seyn gerechtikayt in dy czech als dy anderen mayster nach handwergs gewonhayt.


1) Hierauf in runder Klammer gestrichen (der sal geben II gulden, IIII emer weyn, IIII pfunt wachs).^
2) Von hier mit anderer Schrift aber gleicher Tinte.^
3) Hierauf nochmals ayner über der Zeile.^