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Urkunde Nr. 3637 aus Band VI

Seite im UB:
349-350

Heute in:
Hermannstadt, Staatsarchiv [Direcţia Judeţeană Sibiu a Arhivelor Naţionale ale Romȃniei]
Heutige Signatur:
Urkundensammlung [Colecţia de documente medievale], Serie U. III (Inventar 27), Nr. 196.

Druckvorlage:
nach Abschrift

Abdruck als:
Volltext

Sprache:
Deutsch


3637


Um 1468 August 27 Denk- und Klagschrift sächsischer Fassbinder an ihre Oberbehörde mit einem Entwurf zu Satzungen.

Abschrift Papierbogen, 15. Jahrhundert, Arh. St. Sibiu U III 196 unbesiegelt.

Druck und rumänische Übersetzung: Quellen Kronstadt (») IX, 54-57 Nr. 15. +
Bruchstück: Archiv (») Neue Folge XV, 1880, 196-197 Nr. 43.
Regest: Korrespondenzblatt (») XXIX, 1906, 12 Nr. 3. Studii şi comunicări (») XIV, 1969, 239 Nr. 3. Nussbächer, Documente Sighişoara (») 17 Nr. 7. +

Die Zeitsetzung dieses Stückes muss in den Zusammenhang der folgenden Urkunde Nr. 3638 gestellt werden, wo sich die Schässburger Fassbinder umgekehrt darüber beschweren, dass sie ihre Waren in den unteren Stühlen nicht absetzen dürfen. Als terminus ante quem ist das Jahr 1485 anzusehen, da im Anschluss an die Klagschrift auf dem Papierbogen eine Eintragung aus 1485 folgt. [Quellen Kronstadt: Wilhelm Wenrich im Realrepertorium II, 996, Handschrift im Staatsarchiv Hermannstadt, und nach ihm Amlacher in Archiv, Neue Folge XV datieren diese Urkunde in Verbindung mit UB Nr. »3638 sowie mit der Aufzeichnung auf der dritten Seite der Urkunde U. III. Nr. 196 aus dem Jahre 1485, ohne eine sichtbare Beziehung zu dem Gesuch der Faßbinder.]

Narratio doleatorum.


Ersamen weyssen liben herren vom lande ewren genaden sey vorgelagith vnd erczalt von ewren getrewen vnd vnttertenigen bwtneren yn den nydersten stwlen, wy das wir obirfurt sein worden wnd leichte noch obirfurth mochten werden von den obirsten stwlen also nemlich Scheßburgk vnd Rwppyss et cetera. Des selbigen geleichen sprechen sy auch, das sy obirfurt werden adir obirfuth mochten werden von Czeckelen vnd Wortczlenderen, das habe wir vnsseren herren vom lande czu den czeytten vorgelagith vnd erczalt vnd sy uns mit bedachtem rathe guttiglichen bescheyden haben, allso das wir nedirlender von den obirlenderen noch dy obirlender von Czekelen noch Wortczlenderen nicht obirfurth an peyden teylen sullen werden vnd darvber vns dy herren vom lande brieff und sygel vorheyssen haben, welcher brieffe vnd sigil wir noch wartende synth biss off dissen tag.
Item durch des wyllen zo wir in Hermanstetir stwl langst abe kegen Bross vor hyn V kwffen vnd yn den obirsten stwlen VI kwffen vor 1 gulden gebunden, haben wir ader nwe yn den nedirsten stwlen VI kwffen vnd yn den obirsten stwlen VII kwffen vor 1 gulden vns czw bynden vorpflicht haben. Zo also denne der herbist kumpt, wir vns nw frewen sullen vnsers loncz zo wir vns gesest muest fir 1 gulden, der czw den selbigen czeyten eyn wenick mer gilt, wen ain 1 gulden zo wir doch haben einen brieff, der do gebewth vns czw geben vor vnsser arbeit 1 gulden an golde ader mwest alzo vil alzo czw der czeyth man kaufft vmb eynen bereytten gulden.

Constitutiones.


Item beyn bwtner off keynem jormarckt obir ein fwre fwren sall vnd yderman ist frey czw kauffen czw seiner notdurfft vnd nicht auff vorkoff wer ys sache das auff den nochjormarckt gefesse adir kwffen vn verkofft bliben stan, dy sall nymant kauffen her sy denne des hantwercks.
Item nymant sal das hantwerck arbetten, her sey denne bewerth sunder eyn yderman ist frey ym selber czw arbetten czw seiner notdorfft.
Item kein ledig geselle sal nith frey sein czw arbythen meisterschafft, wy wol her bewerth sey vnd doroff gelert habe, ys sey denne das her sich vorweybe adir schoss vnd loss mit trag yn dem lande.
Item ys sey in steten, merckten ader dorfferen wo wir gefesse finden, das do nicht recht vnd gut1) gemacht ist, das welle wir nemen vnd das selbige vorbrenen mit wyssen des richters yn dem selbigen stwle, off das das arme lewthe do mite nit betrogen werden.
Darvmbe ersamen weyssen liben herren seyt gepetten von ewren vnttertenigen vns czw behalden bey vnsris hantwercks gerechtikait mer denne wir euch vor-[S. 350] czalt haben in diesem register vnd ob yndert eyne clawsil ewer ersamkit misfeldig wer, wir wellen dy sein dy vntterweyst wellen werden. Wir getrawn gote vnd ewer ersamkeit ir wert vns bewaren vnd besorgen, das wir samdt mith euch vnsserem genedigen heren dem konyge gedynnen mogen vnd ewren genaden gefallen mogen.
Item wist ersame weyssen liben heren wir2) meister von der stat vnd vom gantzem land von Scheßburg vnd von Mydwisch vnd ober all auss dem land vnd thwn euch czw kund von wegen des, das es nw ober all gemain in dem land ist worden, das ander hantwercker in vnsser hantwerck greyffen, dy das nit kunen, dy do pintten auff den pfarhoffen vnd in den dorfferen dardurch vns gross verweyssnis geschicht vnd auch ewer weysshait schaden ist vnd der amrer lewt vnd auch vns alle sampt hinderen an vnsser warung, das wir vns nit alsso gut mugen auss halden als vor hin vnd mussen dar pey verderben mit ein ander. Darumb ersame heren wir pitten euch, das ir euch vns lat bephollen sein, das wir vns pey ewer weyssheyt mugen aushalden.


1) Über der Zeile.^
2) Hierauf ein Schaft durchgestrichen.^