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Urkunde Nr. 1620 aus Band III

Seite im UB:
465-466 a)

Heute in:
Budapest, Ungarisches Landesarchiv [Magyar Országos Levéltár]
Heutige Signatur:
DL (Diplomatikai Léveltár) - Familienarchiv Teleki zu Neumarkt (Családi levéltárak, Teleki család, marosvásárhelyi)

Druckvorlage:
nach Original

Abdruck als:
Volltext

Sprache:
Latein


1620


Thorenburg 1408 November 8 bis 1421 November 8 Bezeugungsurkunde über die Beilegung der Streitsache zwischen der Wittwe des Woiwoden Frank und Genossen einerseits und Nikolaus Bolgar von Tuzson andererseits, betreffend die in Tekendorf verübten Gewaltthätigkeiten.

Orig. Pap. Bruchstück Archiv der Grafen Teleki, Marosvásárhely. Siegel, schadhaft, rund, Durchmesser 2.2 Centimeter, in weisses Wachs auf der Rückseite aufgedrückt. Umschrift in gothischer Minuskel: s . L[ad]i d Nada[b uiceuaiu.] [Striche über zweitem Wort und über nachfolgendem d]. Der Stempel dieses Siegels weist bei den mit ebendiesem Siegel versehenen Urkunden einen Steinbock, stehend und nach links gewendet, im Siegelfelde auf.

Druck: Barabás, Codex dipl. Teleki (») I, 276.

Die vorliegende Urkunde kann frühestens am 8. November 1408 ausgefertigt worden sein. Der in ihr erwähnte Woiwode Frank amtiert als Judex curiae noch am 15. Juni [S. 466] 1408; vergleiche Archiv Neue Folge XXIX, 137. Die Erwähnung seines Todes ist bis noch zum erstenmal für den 6. Oktober 1408 bezeugt; vergleiche Codex comitum Zichy VI, 41. Mit Rücksicht darauf, dass der in der vorliegenden Urkunde gleichfalls genannte Nicolaus dictus Bolgar de Twson am 18. März 1422 nicht mehr am Leben ist, wurde als spätester Termin der Beurkundung der 8. November 1421 hier angesetzt; vergleiche Barabás, Codex dipl. Teleki I, 457. Für eine engere Begrenzung des Zeitraumes wäre zu beachten, dass die Urkunde mit dem Siegel des Vizewoiwoden Ladislaus besiegelt ist und somit wahrscheinlich auch von diesem Vizewoiwoden ausgestellt worden ist. Der Beginn der Amtsthätigkeit des Vizewoiwoden Ladislaus dürfte mit dem Beginn der zweiten Amtierung des Woiwoden Stibor zusammenfallen. Am 23. Juli 1409 kommen noch die Woiwoden Johann und Jakob vor; vergleiche Codex comitum Zichy V, 600. Die zweite Amtierung des Woiwoden Stibor ist bis noch zum erstenmal für den 6. Februar 1410 nachweisbar; vergleiche Barabás, Codex dipl. Teleki I, 354. Die bis noch bekannte erste Beurkundung durch den Vizewoiwoden Ladislaus fällt auf den 28. Januar 1410; vergleiche Történelmi tár 1896, 731. Der späteste Zeitpunkt, an welchem eine in den November fallende Beurkundung durch den Vizewoiwoden Ladislaus erfolgen konnte, ist der November des Jahres 1414, weil für den November des Jahres 1415 die schon seit dem 17. Oktober ebendieses Jahres, vergleiche Nr. »1780, bezeugte Amtsthätigkeit des Vizewoiwoden Lorandus Lepes in Betracht kommt.

[ ]1) memoriae commendamus, quod nobis octavo die festi omnium sanctorum2) pro quibusdam arduis negotiis [ ]1) cum eisdem nobilibus Tordae existentibus, Nicolaus filius Georgii famulus et officialis [ ]1) possessione Teke et eiusdem pertinentiis constitutus in nostram et eorundem regni [nobilium exurgendo praesentiam proposuit eo modo,] quod Nicolaus dictus Bolgar de Twson cum quibusdam nobilibus et Siculis [ ]1) nonnullis Siculis et familiaribus ipsorum praedictam possessionem Teke [ ]e3) centum abstulissent ab eadem et quo eorum placuisset voluntati [ re]lictae1) ac Ladislai filii Ladislai filii praedicti quondam Frank vaivodae valde magnum [ Quo audito Nicolaus]1) Bolgar in nostram similiter consurgendo praesentiam respondit ex adverso, [quod ipse in totali actione et a]cquisitione memorati Nicolai filii Georgii ac nobilis dominae relictae et [ innocens]1) esset penitus et immunis. Cumque nos auditis partium propositionibus [ iudicium et iustitiam]1) facere voluissemus, tunc praelibatus Nicolaus filius Georgii ipsum Nicolaum [Bolgar ]1) agnoscendo4) in praemissis misit et reddidit expeditum pariter et [ median]te.1) Datum die et loco praenotatis, anno domini Mmo quadringentesimo.5) [S. 467]


a) Seitenumbruch in Vorbemerkungen.^

1) Rechte Seite der Urkunde mit Text abgerissen. [10x]^
2) November 8.^
3) Rechte Seite der Urkunde mit Text abgerissen. -- Vor e noch ein Normalschaft mit Unterlänge, ferner e und ein Normalschaft sichtbar.^
4) Vorlage: agnoscendo [Abkürzungssstrich über cendo].^
5) Ende der letzten Zeile des erhaltenen Bruchstücks; die ursprünglich hierauf noch folgende Zeile, welche die letzte Zeile des Textes bildete, reichte über den jetzt abgerissenen Teil auf der rechten Seite der Urkunde nicht hinaus.^